Eigentlich wollte Karl Blossfeldt „nur“ von ihm präparierte Pflanzenteile in Großaufnahme darstellen.
Er selbst hätte wohl am wenigstens geglaubt, dass er mit seinen streng formalen Pflanzenabbildungen einmal Weltruhm erlangen würde.
Beeindruckend bei Blossfeldts Bildern ist, wie einzelne Pflanzendetails scheinbar losgelöst von ihrer eigentlichen Pflanze neue Formen annehmen. So wirkt ein vielfach vergrößerter Farn eher wie ein Bischofsstab oder Blütenteile wie kunstvolle Spitzen eines Eisentors. Und genau dies macht Blossfeldts betont sachlichen, fast zeichnerischen Aufnahmestil so einzigartig.
Blossfeldt war eher Enthusiast für Pflanzen als ein professioneller Fotograf. Er entdeckte und katalogisierte akribisch graphische Details. Seine Technik: Er legte die Pflanze zentral ins Bild vor einem neutralen hellen oder dunklen Hintergrund. Wichtig war ihm dabei, die Form und die Struktur der Pflanze in Szene zu setzen. Die Form und nicht die Schönheit der Pflanze steht im Mittelpunkt. Da diese nüchternen Formen an architektonische Ornamente erinnert, macht diese Fotos allerdings dadurch für uns als Betrachter doch wieder schön und beeindruckend.
Für Fotografie- und Pflanzenbegeisterte
Seine Bilder sind heute für Pflanzenfreunde und Hobbygärtner ebenso interessant wie für Anhänger ausgewöhnlicher Fotokunst. Blossfeldt zählt zu den wichtigsten Wegbereitern der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Er prägte die Neue Sachlichkeit, eine Stilrichtung der Fotografie, die sich einer streng objektiven Bildsprache verschrieben hat. Fotos sollten keine Geschichte erzählen, sondern die Welt nüchtern und sachlich abbilden.
Wer war Karl Blossfeldt?
Blossfeldt war kein ausgebildeter Fotograf. Nach einer Kunstgießerlehre studierte er an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin (heute die Universität der Künste). Ab 1898 war er dort auch Dozent, als von einem früheren Lehrer speziell für ihn das Fach „Modellieren nach lebenden Pflanzen“ eingerichtet worden war. Zu dieser Zeit begann Blossfeldt auch, Pflanzen und Pflanzenteile fotografisch festzuhalten. Bis zu seinem Lebensende arbeitete er an einer bis heute einzigartigen Sammlung von Pflanzenfotos.
Seine Technik
Blossfeldt suchte nach einer detaillierten Dokumentation der natürlichen Formen und Strukturen von Pflanzen. Er behalf sich dabei fotomechanischer Mittel der Vergrößerung. Derartige Vergrößerungen waren bis dato nur zeichnerisch gemacht worden. Blossfeldt war daher auf der Suche nach einer neuen Methode, da er bei den Zeichnungen die subjektive Einflussnahme des Künstlers kritisierte. Er vertrat den Standpunkt, dass eine objektive Darstellung von Pflanzen nur durch eine fotografische Vergrößerung möglich sei. Zeichnerische Darstellungen dagegen waren für ihn künstlerisch verformte Adaptionen. Er fotografierte Pflanzen mit einer unförmigen, selbstgebastelten Plattenkamera im Maßstab 1:1 und machte dann daraus Bildausschnitte in einer 12- bis 45-fachen Vergrößerung. Die Pflanzen wurden zum Fotografieren auf einer mit Emulsion versehenen Glasscheibe gelegt und getrocknete Pflanzen in Knetmasse gesteckt.
Kein Fotograf?
Interessant ist auch, dass Blossfeldt sich nicht als Fotograf sah. Er suchte nur nach einer seiner Meinung nach geeigneten Darstellung, die er seinen Studenten zur Verfügung stellen konnte. Ohne eine fotografische Ausbildung eignete er sich alle Fertigkeit als Autodidakt an.
Für ihn waren seine Fotos reines Unterrichtsmateriel, aber keine künstlerische Leistung. Die Fotos wurden im Unterricht für seine Studenten an die Wand projeziert und dienten als Vorlagen für Zeichenübungen. Sein Buch „Urformen der Kunst“, für ihn nur ein Lehrbuch, wurde in den 1920er zu einem großem Erfolg, heute gilt es sogar als Meilenstein der Fotobuchgeschichte.
Heute bestaunen und schätzen wir seine Aufnahmen und freuen uns, seine Bilder auch daheim im Wohnzimmer betrachten zu können, wenn wir nicht gerade in die Pinakothek München kommen.
Einige unserer Kunstdrucke von Karl Blossfeldt
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